Effektive Kostenkalkulation im Maschinenbau
Herausforderungen | Methoden| Zukunftsfähige Lösungen
So können Maschinenbauunternehmen heute den steigenden Anforderungen begegnen
Herausforderungen | Methoden| Zukunftsfähige Lösungen
So können Maschinenbauunternehmen heute den steigenden Anforderungen begegnen
Die Maschinenbauindustrie steht vor vielen Herausforderungen: Zunehmender Wettbewerbsdruck, volatile Rohstoffpreise und steigende Kundenanforderungen an Qualität, Vielfalt und Innovation, um nur einige zu nennen.
Die präzise Kostenkalkulation von Produkten ist von entscheidender Bedeutung für den Erfolg im Maschinenbau.
Bis zu 80 Prozent der Herstellkosten von Produkten werden bereits in der Entwicklung festgelegt. Die Wahl von Materialien, Bearbeitungsmethoden und Fertigungstechniken beeinflusst die Produktkosten maßgeblich.
In diesem Text gehen wir darauf ein, welche Methoden und Tools es zur effektiven Kostenkalkulation im Maschinenbau gibt, um diesen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen.
Die Datenerfassung im Maschinenbau erstreckt sich über den gesamten Produktlebenszyklus, beginnend bei der Produktentwicklung über die Fertigung bis hin zur Auslieferung und Service. Die Vielzahl an Schritten und beteiligten Abteilungen macht die Erfassung und Zusammenführung der relevanten Daten zu einer komplexen Aufgabe.
Je später im Prozess Fehler oder Änderungswünsche entdeckt werden, desto teurer wird es, die Veränderungen umzusetzen und nachfolgende Prozesse neu aufzustellen. Daher ist eine frühe Kenntnis der Herstellkosten ein elementar wichtiger Faktor für ein erfolgreiches Produktmanagement.
simus classmate verbindet Daten aus unterschiedlichen Systemen.
Eine große Herausforderung besteht in der Integration von Daten aus Abteilungen und Systemen innerhalb des Unternehmens, die nicht miteinander kommunizieren („Silos“). Die Harmonisierung und Integration dieser Datenquellen erfordert eine sorgfältige Planung und den Einsatz geeigneter Technologien und Tools, um einen reibungslosen Datenaustausch zu gewährleisten.
Bottom-Up-Kalkulation / Top-Down-Kalkulation
Bei der Bottom-Up-Kalkulation werden die Kosten „von unten nach oben“ auf Basis der einzelnen Komponenten und Arbeitsvorgänge ermittelt und anschließend zu den Gesamtkosten aggregiert. Diese Methode führt grundsätzlich zu präzisen Ergebnissen, ist aber aufwendig und erfordert eine detaillierte Analyse aller Kostenbestandteile.
Im Gegensatz zur Bottom-Up-Kalkulation beginnt die Top-Down-Kalkulation mit einer groben Schätzung der Gesamtkosten und arbeitet sich dann in Richtung der einzelnen Kostenkomponenten „nach unten“ vor. Diese Methode eignet sich besonders gut für Projekte, bei denen eine schnelle Schätzung der Gesamtkosten erforderlich ist, bevor detaillierte Daten verfügbar sind.
Activity-Based Costing (ABC)
Diese Methode zielt darauf ab, die Kosten auf Basis der tatsächlichen Aktivitäten und Ressourcenverbräuche zu verteilen. Sie ermöglicht eine präzisere Zuordnung von Kosten zu den verursachenden Aktivitäten und hilft Unternehmen dabei, die Rentabilität einzelner Prozesse oder Produkte besser zu verstehen.
Standardkostenrechnung
Bei der Standardkostenrechnung werden die Kosten für Material, Arbeitszeit und Gemeinkosten auf Basis von Standardwerten kalkuliert. Abweichungen zwischen den tatsächlichen Kosten und den Standards dienen als Grundlage für Kostenkontrollen und -verbesserungen.
Target Costing
Diese Methode legt den Fokus auf die Festlegung eines Zielkostenrahmens bereits während der Produktentwicklung. Ziel ist es, Produkte zu entwickeln, die innerhalb dieses Kostenrahmens produziert werden können, und dabei dennoch die gewünschten Qualitäts- und Leistungsanforderungen zu erfüllen.
Jede dieser Kalkulationsmethoden hat ihre eigenen Vor- und Nachteile und eignet sich für unterschiedliche Situationen im Maschinenbau. Die Wahl der geeigneten Methode hängt von den spezifischen Anforderungen des Unternehmens und des Projekts ab.
Der Einsatz von spezialisierten Softwarelösungen spart Unternehmen Zeit und Ressourcen und verbessert gleichzeitig die Genauigkeit ihrer Kalkulationen.
Sie sind speziell auf die Anforderungen und Prozesse der Branche zugeschnitten und bieten Funktionen wie die Integration von CAD-Daten, die Berücksichtigung von individuellen Maschinengegebenheiten und die Simulation verschiedener Szenarien.
Wäre es nicht ein großer Vorteil, wenn die Konstrukteure bereits während des Konstruktionsvorgangs wüssten, was das Bauteil später in der Herstellung kostet?
Dieses Szenario lässt sich umsetzen: classmate PLAN erledigt die Vorkalkulation eines Bauteils auf Basis des 3D-CAD-Modells und den zur Verfügung stehenden Fertigungstechnologien direkt im CAD-System. Selbst das Erstellen einer Kalkulation für eine komplexe Baugruppe erledigt classmate PLAN in kürzester Zeit. Die Berechnung der Vorkalkulation kann unter verschiedenen Prämissen durchgeführt werden, seien es Kostenvergleiche zwischen Prototyp und Serienfertigung oder Fertigungsalternativen an unterschiedlichen Produktionsstandorten. Konstrukteure können so Kostentreiber extrem früh im Entwicklungsprozess identifizieren und entsprechend gegensteuern.
Durch eine integrierte, softwaregestützte Kostenkalkulation, die während des Projektverlaufs automatisch aktualisiert wird, können Unternehmen Kostenpotenziale frühzeitig identifizieren und gezielte Maßnahmen zur Kostensenkung ergreifen.
Kosten sollten nicht erst am Ende des Entwicklungszyklus berücksichtigt werden, sondern von Anfang an in den Design- und Planungsprozess einbezogen werden. Dies ist entscheidend, um eine ganzheitliche und proaktive Kostenkontrolle zu ermöglichen. Eine flexible Software zur projektbegleitenden Kalkulation wie classmate COSTPILOT führt Kostenquellen dynamisch zusammen und ermöglicht es, Kostenziele kontinuierlich zu verfolgen.
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Bei einem Einkaufsvolumen von mehreren Millionen Euro pro Jahr für Zerspanungsteile sollten die Produktentwickler bestens über deren Herstellkosten informiert sein; denn diese werden, nach der bekannten Faustregel, zu 80 Prozent in der Phase der Produktentwicklung festgelegt. Physik Instrumente (PI) in Karlsruhe führt dazu simus classmate ein und integriert so eine wirkungsvolle Kostenkontrolle direkt in das CAD-System.
Die zunehmende Verfügbarkeit von Daten und die Fortschritte im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) und Data Analytics bieten neue Möglichkeiten zur Verbesserung der Kostenkalkulation im Maschinenbau. Durch den Einsatz von fortschrittlichen Analysealgorithmen können Unternehmen große Datenmengen aus verschiedenen Quellen nutzen, um präzisere Vorhersagen zu treffen und Risiken besser zu identifizieren. KI-gestützte Modelle können komplexe Muster und Zusammenhänge erkennen, um Kosten genauer zu prognostizieren und Optimierungspotenziale aufzudecken.
Voraussetzung für alle erfolgreichen KI-Integrationen ist aber eine saubere, vollständige und aktuelle Datenbasis. Nur mit hochwertigem Datenmaterial kann eine KI optimal arbeiten.
Nachhaltigkeitsaspekte gewinnen zunehmend an Bedeutung in der Kostenkalkulation im Maschinenbau. Unternehmen werden verstärkt darauf achten müssen, Umweltauswirkungen und Ressourcenverbrauch in ihre Kalkulationen einzubeziehen. Dies umfasst zum einen direkte Kosten wie Energieverbrauch und Abfallentsorgung. Aber es kommen auch indirekte Kosten auf die Unternehmen zu: beispielsweise die Aufwände zur Ausweisung des Product Carbon Footprints oder das Risiko von Reputationsschäden.
Eine ganzheitliche Betrachtung inklusive ökologischer Faktoren wird daher ein wichtiger Bestandteil zukünftiger Kalkulationsmodelle sein.
Die Digitalisierung wird weiterhin wesentliche Potenziale für eine effizientere Datenerfassung und -verarbeitung in der Kostenkalkulation im Maschinenbau bieten. Die Integration von IoT-Geräten, Sensoren und vernetzten Systemen ermöglicht eine Echtzeitdatenerfassung entlang des gesamten Produktionsprozesses. Dadurch können Unternehmen schnell auf Veränderungen reagieren und ihre Kalkulationen auf aktuellste Daten stützen.
Darüber hinaus werden fortschrittliche Analysetechniken und Automatisierungslösungen die Effizienz und Genauigkeit der Kostenkalkulation weiter steigern, indem sie manuelle Aufgaben reduzieren und Entscheidungsprozesse unterstützen.
In diesem Beitrag haben wir die Herausforderungen der Branche sowie Methoden und Best Practices zur effektiven Kostenkalkulation beleuchtet. Dazu gehören die
✔️ Notwendigkeit, so frühzeitig wie möglich potentielle Kostentreiber zu erkennen
sowie die
✔️ Integration von Kostenkalkulation in den gesamten Produktentwicklungsprozess.
Die Zukunft der Kostenkalkulation im Maschinenbau wird geprägt sein von Trends wie dem
👉 Einsatz von KI und Data Analytics
👉 Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten
👉 die weitergehende Digitalisierung von Prozessen.
Flexibel, leistungsstark und systematisch bereiten wir Daten optimal für die Nutzung in anspruchsvollen digitalen Prozessen auf. Lassen Sie sich überraschen, welches Potenzial in Ihren Daten steckt! Wir beraten Sie gerne, wie Sie Datenprozesse innovativ und nachhaltig gestalten.