Materialstammpflege 4.0 bei HSM: Datenmanagement in der Praxis
Hermann Schwelling Maschinenbau, kurz HSM, strukturiert seinen Materialstamm-Pflegeprozess neu – mit Unterstützung der Datenspezialisten von simus systems und deren Datenmanagement-Software simus classmate. Von der verbesserten Datenqualität sollen alle Abteilungen profitieren.
Die HSM GmbH + Co. KG ist mit weltweit etwa 800 Mitarbeitern marktführendes Familienunternehmen mit Hauptsitz in Frickingen am Bodensee. Weltweit sind deren Produkte wie Ballenpressen, Aktenvernichter, Crusher für die Vernichtung von PET-Flaschen sowie Dienstleistungen in der Umwelt- und Bürotechnik verfügbar.
Hubert Kötzinger, technischer Bereichsleiter und Projektleiter bei HSM, beschreibt die Ausgangssituation:
„Früher kam es immer wieder zu unterschiedlichen Interpretationen im Prozess, oft hat die Datenqualität der Stammdaten nicht gestimmt und der Pflegeprozess hat sich aufwändig gestaltet.“
Gemeinsam mit simus systems wurde dafür eine Lösung entwickelt, die kurz vor der Vollendung steht. Die Materialstämme bei HSM werden nun per definiertem Prozess gepflegt. Es ist genau geklärt wer, wann und was pflegen muss. Jedes Material oder Bauteil durchläuft bis zu seiner vollständigen Definition ein Prozessnetz. So wird das Material beispielweise in der Konstruktion angelegt und per Statuswechsel an die Arbeitsvorbereitung weitergereicht. Pflichtfelder sind abhängig von der Materialart definiert. Je nach Bewertung werden dynamisch weitere Werte ohne weiteres Zutun des Anwenders gesetzt. Auf ähnliche Art und Weise „durchlaufen“ alle Materialien zur Pflege die entsprechenden Abteilungen und werden mittels Synchronisation in das SAP System übertragen.
Als Such- und Pflegesystem für die technischen Daten wird bei HSM classmate FINDER in Kombination mit SAP eingesetzt. Genauso komfortabel wie bei bekannten Internet-Suchmaschinen findet der FINDER per unkomplizierter Text- oder Werteeingabe Komponenten zuverlässig und listet die Ergebnisse inklusive 3D-Vorschau übersichtlich auf. Änderungen werden automatisch mit SAP synchronisiert.
Ebenfalls über classmate FINDER wurden für HSM die gewünschten Workflows implementiert und ein Benachrichtigungssystem über sogenannte Arbeitsmappen aufgebaut. Über Berechtigungen ist der Zugriff der Abteilungen auf die Arbeitsmappen geregelt, in denen die aktuellen Aufgaben bei der Materialstamm-Pflege aufgelistet sind. Nach der Pflege der Daten wird das Material an die nächste Abteilung durch Verlinkung in deren entsprechende Arbeitsmappe weitergegeben. Dies wird so lange fortgeführt, bis das Material final definiert ist. Die Implementierung des Prozesses ist fast beendet, HSM steht kurz vor der Produktivstellung des komplexen Systems. Bereits jetzt werden positive Effekte deutlich.
„Durch diesen klaren Pflegeprozess wird die Datenqualität nachhaltig gesichert. Davon versprechen wir uns eine höhere Wiederverwendungsrate und einen verringerten Aufwand für die Teileverwaltung“,
so Hubert Kötzinger. Eine hohe Datenqualität sei außerdem langfristig gesehen ein Grundpfeiler für Industrie 4.0-Projekte.
Bildrechte: HSM GmbH + Co. KG, Frickingen